Corona-Glossare: Sprache kann schützen

Corona-Glossare: Sprache kann schützen

In Zeiten einer Pandemie nimmt Kommunikation eine Schlüsselrolle ein. Gesundheitsexperten und Öffentlichkeit sind gleichermaßen auf die neuesten Erkenntnisse über das Virus angewiesen. Oft erschweren Sprachbarrieren aber den Zugang zu wichtigen Informationen. Frei zugängliche Corona-Glossare sind der erste Schritt, um diese Informationen breitgestreut und zielgruppengerecht zur Verfügung zu stellen. Dafür braucht es aber nicht nur Daten, sondern auch sauber definierte Terminologie. Kollaborativ abgestimmt und online verfügbar können Corona-Glossare einiges zum Erfolg von Schutzmaßnahmen beitragen.

Krisen-Vokabular verstehen, um zu schützen

Unternehmen, Behörden und Verbände weltweit ringen um das richtige Vokabular für die Krise. Im Angesicht einer weltweit wütenden Pandemie muss Kommunikation funktionieren. Menschen müssen Hygieneregeln und Abstandsgebote verstehen. Sie müssen über Krankheitssymptome informiert werden und darüber, was bei einem Infektionsverdacht zu tun ist. Sie müssen wissen, wo sie Unterstützung bekommen – bei Jobverlust, finanziellen Notlagen und im Quarantänefall. Ohne Zugang zu verlässlichen und verständlichen Informationen riskieren besonders die Nicht-Muttersprachler in einer Gesellschaft, wichtige Schritte zu versäumen, um sich selbst und andere zu schützen. Corona-Glossare sind lebenswichtig.

Corona-Glossare auf internationalen Plattformen

Das Virus spricht seine eigene Sprache. Deshalb müssen wir unsere anpassen. Neue oder akut relevant werdende Begriffe brauchen passende, einheitliche Benennungen – und zwar multilingual. Initiativen für Corona-Datenbanken gibt es reichlich: Das Texas Medical Center hat im März 2020 50 englische Benennungen mit Definition auf seiner Website veröffentlicht. Die Übersetzungsagentur Erikson stellt gleichzeitig ein Covid-19-Glossary mit den 150 wichtigsten Begriffen in 18 Sprachen als Excel-Tabelle frei downloadbar zur Verfügung. Schon im Mai zitierte ein einziger Blogbeitrag 41 Quellen für Corona-Glossare, die ständig erweitert werden.

Corona-Datenbanken in Deutschland

In Deutschland waren zunächst vor allem Medienunternehmen in Sachen Corona-Terminologie aktiv: der Deutsche Südwestfunk mit einer Veröffentlichung von 51 deutschen Termini samt Kontexten und der Norddeutsche Rundfunk mit 161 Begriffen mit Synonymen. Im August folgte dann das Bundesprachenamt mit der Veröffentlichung einer Datenbank, die 1.600 Begriffe in sieben Sprachen enthält. Behörden wie das RKI sind zudem gefordert, relevante Begriffe leichtverständlich zu erklären. Sogar ein Corona-Glossar für Kinder gibt es.

Kollaborativ Corona-Terminologie abstimmen

Damit Corona-Glossare zu korrekten Übersetzungen führen, die von der Zielgruppe verstanden werden, müssen sie auf sauber definierter Terminologie aufbauen. Die verfügbaren Sprachdatensammlungen sind parallel und unabhängig voneinander enstanden. Sie bieten keinerlei Raum für eine Synthese – und einen öffentlichen Dialog. Beides ist aber notwendig, um ein wirklich brauchbares Corona-Glossar bereitzustellen. Das Projekt „Pandemology.org“ der Internationen Hochschule SDI München will genau das schaffen: mit einem weltweit frei zugänglichen Diskussionsportal, auf dem eine breitgestreute Teilnehmerschaft Corona-Terminologie abstimmen kann. Für die Terminologieverwaltung setzt das Team auf den termXplorer, ein webbasiertes Abstimmungstool mit Kollaborationsfunktionen. TermSolutions stellt die Plattform für dieses Projekt kostenfrei zur Verfügung.

Corona-Glossare und Projekte wie Pandemology.org, die kollaborativ Corona-Terminologie abstimmen, können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass unsere Krisenkommunikation funktioniert – und Schutzmaßnahmen mehr Mitglieder unserer Gesellschaft erreichen.

Sie möchten Ihre Firmenterminologie auch kollaborativ und online abstimmen? Dann stellen wir Ihnen gerne unsere Terminologieverwaltung termXplorer vor.